Das Frequenzen-Weltmusikfestival in Meldorf

Drei Bands, 20 Musiker und ganz viel gute Laune

Wer südamerikanische Rhythmen, Balkan-Pop oder Gypsy-Punk mag, sollte sich den 10. August merken. Denn dann findet wieder das Frequenzen Weltmusikfestival in Meldorf statt. Auf keinen Fall darf diesen Termin verpassen, wer auf karibische Leichtigkeit, temperamentvolle Trompeten-Sätze, klangvolle Percussion und tolle Stimmen steht. Als grenzüberschreitende Musik löst sich die sogenannte Weltmusik von den Musikkulturen der Herkunftsländer, geht stilistische Verbindungen mit anderen Genres ein und belebt fortwährend mit neuen Impulsen das internationale Musikleben.

Auf dem windgeschützten Rathausmarkt ist das Frequenzen-Festival seit 2007 zuhause. Organisiert von einem ehrenamtlichen Kreis von Musikbegeisterten hat sich das Festival von einem Geheimtipp zu einem vielgelobten Event entwickelt, das Menschen aus ganz Norddeutschland anzieht. Man muss noch nicht mal ausgesprochener Fan dieses Musikgenres sein, um einen Riesenspaß zu haben, sich von der ausgelassenen und fröhlichen Stimmung anstecken zu lassen und die drei Bands zu feiern, die ab 17 Uhr nacheinander die Rathausbühne rocken. Dank der finanziellen Förderung durch die Kulturförderung des Kreises Dithmarschen, einer Zuwendung der Stadt Meldorf und Spenden örtlicher Sponsoren ist das Festival eintrittsfrei.

„Die Musikerinnen und Musiker von ‚El Flecha Negra‘, ‚Giufa‘ und ‚Meniak‘, verkörpern die Ziele unseres Festivals. Sie verbinden die Kulturen und ihre Botschaften von Freiheit für alle Menschen spiegeln unseren Wert der kulturellen Vielfalt und Gleichberechtigung wider“, begeistert sich Bürgermeisterin Uta Bielfeldt als Vorsitzende des veranstaltenden Bürgervereins. Und natürlich muss niemand hungern und dursten, mit Food-Trucks ist für Stärkung gesorgt.

Während um 17 Uhr die erstgesetzte Band El Flecha Negra auftritt, präsentieren bereits ab 15 Uhr fünf Künstlerinnen und Künstler ihre Werke und laden zum Mitgestalten eines Kunstwerks ein. Auch bei den Künstlern ist die Bandbreite groß und reicht von farbenfroher Ölmalerei und Comics bis zu Sandsteinarbeiten. Bereits ab 14 Uhr laden die Straßenpirat:innen mit einem munteren Mitmach-Programm Kinder und Jugendliche zu Workshops ein.

Ausführliche Informationen über Bands und Rahmenprogramm gibt es auf www.frequenzen-fest.de

Die Bands

Wild und mitreißend, reich an Geschichten und Eindrücken: das ist „El Flecha Negra“ (Der Schwarze Pfeil). Südamerikanische Roots treffen auf karibische Leichtigkeit, Gitarrenriffs und glasklare Trompetensätze. Das Ganze wird gekrönt vom mehrstimmigen Satzgesang der Musiker.

„Giufa“ bieten ein musikalisches Kaleidoskop aus dem Mittelmeerraum mit einer spannenden Mischung aus Weltmusik, mediterranen Klängen und Balkan. Mit einem extrem tanzbaren Gypsy-Punk/Offbeat-Cocktail breitet die sizilianische Band einen farbenfrohen Klangteppich der Emotionen aus.

Fette Bässe, mal treibende, mal langsame Schlagzeugbeats, Gitarrensounds, klangvolle Percussion und Bläsersätze – das ist die Musik von „Meniak“ aus Chemnitz. Als Botschafter der UNESCO-Kulturhauptstadt 2025 präsentieren die acht Musiker ihren musikalischen Fundus, der vom Groove Südamerikas bis zur Folklore des Balkans reicht.

Für die offizielle Frequenzen-Fest Aftershow Party konnte erneut das Datscha-Projekt aus Hamburg verpflichtet werden. Ab 23 Uhr darf auf dem Rathausplatz das Tanzbein (weiter) geschwungen werden. Die Musik aus einem Mix von Balkan-Electro, Franzosenpolkas und Gypsy-Swing verbreitet osteuropäische Lebensfreude.

Kunst trifft Weltmusik

Lässt sich wirklich mit einer Nähmaschine „zeichnen“? Und wie entsteht eigentlich ein Comic? Welche Eigenschaften muss ein Meißel haben, der für die Bearbeitung eines Sandsteins benutzt werden kann? Bildungshungrige Besucherinnen und Besucher dürfen fragen, die sechs Künstler und Künstlerinnen des „Offenen Ateliers“ während des Frequenzen-Weltmusikfestivals werden ihnen die Antworten gewiss nicht schuldig bleiben. Und wem keine Frage auf der Zunge liegt, schaut einfach nur zu, wie ein Kunstwerk entsteht.Die Präferenzen bei der Künstler-Suche waren klar. Es sollte ein Nach-Fern-Mix sein: regionale Künstler und solche von etwas weiter herkommen. Sie sollten offen sein für Mitmachaktionen und den Besuchern die Besonderheiten ihrer Maltechnik erläutern und welche Herausforderungen sich daraus ergeben. Keine ganz leichte Suche, zumal es aus verschiedenen Gründen schweren Herzens auch einige Absagen örtlicher Künstler gab. So musste zuletzt auch der Meldorfer Hadi Knütel wegen einer familiären Verpflichtung passen. „Mit dem Künstler-Mix, den wir gefunden haben, sind wir letztlich hochzufrieden“, sagt Ellen Hinrichs aus dem Frequenzen-Orgateam. In der Zeit von 15 bis 20 Uhr präsentieren die fünf Künstlerinnen und Künstler sich, ihre Kunst und ihre Kunstwerkein einem Pagodenzelt am Zingel sowie im leerstehenden Gebäude eines ehemaligen Möbelhauses in der Spreetstraße. Ölmalerei, Illustrationen oder die Bearbeitung von Sandstein, das Spektrum ist weit gefasst – und schließt mit dem Mitmachangebot auch keine Altersgruppe aus.

Spiel und Spaß für die Jüngsten

Siebdrucken, Breakdance, Zirkus, CrazyBike-Parcours: dies alles erwartet die Jüngsten von 14 bis 18 Uhr in der Meldorfer Innenstadt. „Neben dem Offenen Atelier runden die Elmshorner Straßenpirat:innen das Gesamtprogramm des Frequenzenfestivals ab. Free und open Air gilt selbstverständlich auch für die bunte Mischung, mit dem die Pirat:innen Kinderauen zum Leuchten bringen.